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Presseartikel 1969: „Sonderausstellung ‚Giftschlangen aus aller Welt‘ in Pillnitz“

Ein besonderer Anziehungspunkt am vergangenen Wochenende war das Palmenhaus in Pillnitz. Innerhalb der 3. Dresdner Terrarienschau zeigte Fachgruppenvorsitzender Jürgen Fritzsche sehe aus seiner Sammlung Giftschlangen aus aller Welt. So sahen die Besucher u. a. eine von diesem Züchter in der Pußta gefangene Wiesenotter, betrachteten etwas scheu die von ihm an einem Haken emporgehobene Kobra, die im Berliner Tierpark das Licht der Welt erblickte, bestaunten die Halbmond-Lanzenotter/ die eine Länge bis zu 1,80. Meter erreicht und sehr lange Giftzähne hat, sowie die Klapperschlange, die bei unserem Besuch lautes Rasseln entfachte. Wie Ausstellungsleiter F. J. Obst betonte, befanden sich in dieser Sonderausstellung Arten aus Afrika, Asien, Amerika und alle in Europa vorkommenden Giftschlangen. Die Fachgruppe für Herpetologie und Terrarienkunde Dresden ist mit Recht darauf stolz, eine komplette europäische Giftschlangenfauna zu besitzen. Eine solche Leistung kann nicht einmal jeder Großstadtzoo aufweisen!

Hornotter in Terrarium mit Biotopfoto als Hintergrund
Hornotter in Terrarium mit Biotopfoto als Hintergrund

Die Ausstellung lehrte zugleich, daß Giftschlangen nicht in die Hand des Liebhabers gehören und zu ihrer Haltung stets eine polizeiliche Erlaubnis notwendig ist. Interessant ist auch, daß täglich für die in der Gesamtschau in Pillnitz ausgestellten Tiere neben Fischen, Fröschen ‚und Mäusen 2 000 bis 3 000 Heu-hupfer als Futter gefangen werden müssen. Bis Sonntagabend zählte die Ausstellung, die noch bis zum 31. August geöffnet ist, etwa 40 000 Besucher. Dann schließt das Palmenhaus wegen baulicher Maßnahmen für zwei bis drei Jahre seine Pforten.

Ringelnatter
Ringelnatter

Presseartikel von 1969: „Ein Stachelschwein für den Zoo“

Dresden. Die Terrarienschau der Fachgruppe für Herpetologie und Terrarienkunde im Deutschen Kulturbund Dresden, die im Palmenhaus Pillnitz zu sehen war und jetzt ihre Pforten schloß, ist überaus erfolgreich verlaufen. Dazu einige Zahlen: Über 260 Tiere waren zu sehen, in Arten ausgedrückt: 11 Arten Molche und Salamander, 17 Froschlurche, 18 Schildkröten, 16 Schlangen, 20 Arten Fchsen. Für Aufbau und Unterhaltung des Terrariums sind etwa 5 000 freiwillige Arbeitsstunden von 35 Mitgliedern der Fachgruppe geleistet worden. In neun Wochen sahen die Ausstellung rund 55 000 Besucher, darunter Tausende von Touristen des In- und Auslands. Vom Erlös schenkte die Fachgruppe dem Dresdner Zoo ein Stachelschwein.

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Fotos: Holger Papsdorf

Aufgrund des großen Interesses in der Bevölkerung entstand auch die Idee, in Pillnitz eine dauerhafte Ausstellung unter der Bezeichnung „Terrarium Pillnitz“ einzurichten. Diese Idee wurde von dem Rat der Stadt Dresden mit Interesse aufgenommen. Allerdings konnte dieses Projekt aus verschiedenen Gründen nicht umgesetzt werden.